Weit reicht die Geschichte des ehrwürdigen Schlosses
mit der dazugehörenden Schaffnerei zurück. Die nach ihrem Erbauer,
Graf Emich von Leiningen, benannte Burg, war durch das französische
Revolutionsheer in Flammen aufgegangen.
Die Grafen von Leiningen
wurden enteignet. Die "Emichsburg" war nur noch eine Ruine. Diese
kaufte der Pfarrer und Notar Friedrich Weiß aus Großbockenheim 1818
vom Staat und versuchte für nur wenige Jahre sein Glück im
Weinbau.
Wir schreiben das Jahr 1831. Genau gesagt den 17. Oktober. An diesem Tag
erwarb Heinrich Janson ein noch unscheinbares Anwesen mit dazugehörenden
Weinbergen für 40.000 Gulden und legte mit seiner Familie den Grundstein
für einen der traditionsreichsten Familienbetriebe im pfälzischen
Weinbau.
Die Jansons waren als mennonitische Glaubensflüchtlinge aus den
Niederlanden gekommen.
Die Wirren der Kriege haben der Weinbergen des Schloßgutes nicht geschadet; seit jenen Tagen tragen sie
edle Frucht, und Riesling, Traminer, Spätburgunder gehören damals wie
heute zum Rebsortenspiegel des Gutes.Seit über 165 Jahren ist die
Familie Janson dem Riesling treu geblieben.
Aus den 28 Hektar Wein- und Ackerbau des Jahres 1831 wurden bald mehr.
Auch in Krisenjahren, in denen andere Familienbetriebe zusammenbrachen,
führte Elisabeth Katharina Janson, nach dem allzufrühen Tod ihres
Mannes Jean, das Gut nach dem ersten Weltkrieg in eine erfolgreiche
Zukunft.
Als Mitbegründerin des "Grünstädter
Weinmarktes" wurde sie zugleich eine seiner erfolgreichsten Teilnehmer. Sie
war eine sehr tüchtige und hochgeachtete Frau.
Ihr einziger Sohn, Kurt
Heinz Janson, war nicht minder erfolgreich, wurde Ausschussmitglied der
deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Vizepräsident des Weinbauverbandes
der Pfalz, Mitbegründer des deutschen Weinsiegel und häufig zitierter
Weinfachmann.
In seine Zeit fiel eine Entscheidung von großer Tragweite:
Er übernahm im Jahre 1969 einen größeren Weinbergbesitz in
Dirmstein, des in der Pfalz bekannten Lehrbetriebes "Weingut Gebrüder
Janson".
Diese Weichenstellung wurde ermöglicht durch die
Initiative der vorausschauenden Eigentümerin des Dirmsteiner Gutes, Frau
Emilie Janson, Witwe des hochangesehenen Landwirtes Adolf Janson. Nicht nur
sachliche Probleme mußten angegangen werden auch personell verstärkte
sich das Schloßgut Janson mit Dirmsteiner Mitarbeitern. Bedingt durch den
plötzlichen Tod von Kurt Heinz Janson im Jahre 1974 führte sein Sohn
Kurt Johannes Friedrich nach Beendigung seines Weinbaustudiums, das er an der
Fachhochschule in Geisenheim/Rheingau als Weinbauingenieur abschloß, das
elterliche Weingut weiter. Er mußte den Betrieb mit 23 Jahren
übernehmen, ein junger und dynamischer Mann der neuen, der fünften
Generation. Mit Stolz und Freude kann man vermelden, daß die sechste
Generation bereitsteht, das Familienerbe weiterzuführen.
1981 - Im Jubiläumsjahr ist das Schloßgut Janson einer der bedeutenden
Familienbetriebe im pfälzischen Weinbau.
Ein Jahr später fällt eine schwerwiegende Entscheidung: man trennt
sich von der 45 ha großen Landwirtschaft, verpachtet sie an einen
Verwandten, um sich voll auf die weinbaulichen Aufgaben konzentrieren zu
können.
"Wir wollen gute Weine zu soliden Preisen anbieten"
ist der Leitgedanke des Inhabers. Bestätigung gibt es vielfach in Form von
Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene. Den Beweis aber, daß bei
dieser Leistung auch der Preis stimmt, erbringen die Weinfreunde als zufriedene,
langjährige Kunden des Schlßgutes alljährlich aufs neue.
In jahrelanger Arbeit konnte ein vorbildlicher Service, bestehend aus Beratung und
Belieferung, aufgebaut werden. Einen großen Anteil am Erfolg haben die
treuen und zuverlässigen Mitarbeiter, die meist schon jahrzehntelang ihre
Arbeitskraft dem Schloßgut Janson zur Verfügung
stellen.